Willkommen bei Red:out! KPÖ 

Wer wir sind, was wir wollen

  • Samstag, 30. Oktober 2004 @ 15:46
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Aktuell Die Parteigruppe Red:out! – Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender der KPÖ entstand im Herbst 2000 aus dem Arbeitskreis "Homosexualität" des KSV Klagenfurt/Celovec. Uns fehlten in der KPÖ konkrete Positionen zur Situation gleichgeschlechtlich l(i)ebender Menschen. Anstatt uns weiterhin mit der Behandlung lesbischwuler Themen als Nebensätze und Fußnoten der Minderheiten- und Sozialpolitik zufrieden zu geben, wollten wir unsere Anliegen selbst thematisieren und selbst aus einer marxistischer Perspektive Lösungsvorschläge erarbeiten. Die Gründung der bundesweit organisierten thematischen Parteigruppe Red:out! schuf den notwendigen organisatorischen Rahmen für unsere Arbeit. Beim Parteitag im Dezember 2000 hatten wir erstmals die Möglichkeit, auf unsere Parteigruppe und ihre Anliegen aufmerksam zu machen.

Mit der Gründung unserer Parteigruppe wollten wir die Gesamtpartei nicht aus der Verantwortung entlassen, sich mit lesbischwulen Themen zu beschäftigen. Im Gegenteil: Eine Partei, die fortschrittliche Politik gestalten will, muss auch emanzipatorischer Lesben- und Schwulenpolitik einen wichtigen Platz einräumen. Umgekehrt wollen wir uns in unserer Arbeit auch nicht nur auf die vielzitierte Gleichstellung von Lesben und Schwulen reduzieren lassen: der Ruf nach Gleichstellung allein ist uns zu wenig, fordert er doch nur nachträglich den Einschluss einer weiteren Gruppe in herrschende Strukturen und akzeptiert damit stillschweigend die bestehende Ein- und Ausschlüsse unserer Gesellschaftsordnung. Deshalb wollen wir das Eintreten für die Rechte von Lesben und Schwulen mit dem Kampf gegen patriarchale Strukturen, gegen die Diskriminierung von Frauen/Lesben, gegen eine menschenfeindliche Asylpolitik, gegen Rassismus und Antisemitismus verbinden.

Darüber hinaus ergibt sich nach unserem Politikverständnis ein weites gesellschaftspolitisches Feld für eine sexualpolitische Linke: von dem bis dato in unserer Partei stiefmütterlich behandelten Thema Sexarbeit bis hin zur Frage ob aus linker Sicht die Kategorie Geschlecht im Verhältnis BürgerInnen – Staat noch etwas zu Suchen hat.

Linke Les:bi:schwule Politik ist für uns keine enggefasste Minderheiten-„Zielgruppenpolitik“ sondern Ausgangspunkt für eine breitgefächerte emanzipatorische Politik.

Ob es uns in unsere bisherigen Arbeit gelungen ist, diesen Anspruch gerecht zu werden? Fragt in zehn Jahren die Parteihistoriker. Uns macht es jedenfalls noch immer Spaß es zu versuchen.

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